Für eine erfolgreiche berufliche Praxis benötigen Fachkräfte der Sozialen Arbeit ausgeprägte kommunikative Kompetenzen, für die Studierende auf kommunikatives Handeln in den Realsituationen der Praxisausbildung angewiesen sind, denn „Erfahrung haben“ entsteht nur durch „Erfahrungen machen“. Die besondere Herausforderung beim Kommunikationslernen in der Praxisausbildung liegt darin, dass im Ernstfall sozialer Berufspraxis gelernt wird. Dies hat einige bedeutsame Folgen für das Lernen – reale Handlungssituationen und die Möglichkeit realen Scheiterns machen das Kommunikationslernen von Studierenden und dessen Begleitung in diesen Lernsituationen anforderungsreich.
Das Modul vermittelt Grundprinzipien, Methoden und Fertigkeiten zur Begleitung des Kommunikationslernens in der Praxisausbildung.
Im Zentrum steht die Arbeit mit kommunikativen Alltagssituationen und Gesprächen in der Berufspraxis von Studierenden und deren Einzelbegleitung. Wir erarbeiten für das Praxisfeld kommunikative Lernfelder und Situationen, Grundlagen für ein „Praxiscurriculum kommunikative Kompetenzen“. Teilnehmende erwerben Fähigkeiten zur Vor- und Nachbereitung, Instruktion und Begleitung, Beobachtung und Dokumentation sowie zu Feedback und Beurteilung kommunikativer Lernsituationen. Die Rolle als Experte, Trainer und Modell kommunikativer Praxis wird reflektiert. Schliesslich erarbeiten wir Strategien, kritisch-herausfordernde Situationen im Praxisalltag souverän zu begleiten.
Praxisausbildung definiert sich als intermediärer Lernort zwischen Hochschule und Praxis der Sozialen Arbeit. Sie oszilliert zwischen hochschulischen Curricula, institutionellen Bedingungen und biographisch-beruflichen Voraussetzungen und Entwicklungszielen der Studierenden.
Die Kompetenzförderung in solch individualisierten und intermediär verstandenen Lernprozessen erfordert ein erweitertes Verständnis des Lehrens, Lernens und Begleitens - eine an standardisierten Programmen orientierte Didaktik stösst an Grenzen. Für eine an Professionalisierung interessierte Didaktik der Praxisausbildung gilt es, individuelle Voraussetzungen und Entwicklungswünsche von Studierenden mit hochschulischen Kompetenzprofilen und institutionellen Anforderungen zu verbinden. Dabei sollten die Praxisausbildung und Berufseinmündungsphase des Bachelor-Studiums als Startpunkt einer berufsbiographische Perspektive lebenslangen Lernens gefasst werden.
Das Modul gibt ein Framework, um subjektorientierte Professionalisierung Studierender wirksam anzuregen. Es instruiert zu Assessment-, Planungs-, Lehr-, Lern-, Begleitungs- und Beurteilungsformen wirksamer Professionalisierungsprozesse bei Studierenden im Anschluss an das Konzept der subjektorientierten Professionalisierung von Uwe Hericks und das Kompetenzentwicklungsmodell der systemischen Beratung von Marc Weinhardt.
Die Aussage «Ein Bild sagt mehr als tausend Worte» kommt nicht von ungefähr. In vielen Gesprächssituationen helfen Visualisierungen, oft schon ein Bild, eine einfache Zeichnung oder eine Skizze, um Zusammenhänge besser zu verstehen. Die visuelle Darstellung von Optionen in einem Entscheidungsprozess kann das Nachdenken und Kommunizieren darüber erleichtern – und sei es nur dadurch, dass man mit dem Finger auf das zeigen kann, worüber man jetzt gerade spricht. Wer noch wenig mit einem Thema vertraut ist oder einen Ablauf noch nicht kennt, ist froh um eine übersichtliche Darstellung mit den wichtigsten Eckpunkten, an die man sich halten kann.
Dies gilt besonders für Menschen, die sich sprachlich schwer ausdrücken können oder Schwierigkeiten im Sprachverständnis haben.
Im Fachseminar erarbeiten wir, wie Fachkräfte Informationen, Optionen, Abläufe visuell darstellen können. Folgende Themen stehen im Fokus:
Nächste Durchführung 10./11.12.2024
Kursausschreibung FHNW
Coaching in der Arbeitsintegration unterstützt erwerbslose Menschen in ihrem Potenzial und aktiviert deren Ressourcen für die Stellensuche. Vermittelnde, kontrollierende und instruierende Anteile müssen dabei mit Coaching und ergebnisoffenen Beratungselementen verbunden werden. Häufig findet dies unter den Bedingungen von Unfreiwilligkeit und Kooperationsverpflichtung statt, wie dies häufig in der Sozialen Arbeit der Fall ist.
Das Modul 2.2 rahmt die Begleitung stellensuchender Menschen als Coaching-Aufgabe. Es hilft, die Lebenslage Stellensuchender und deren Auswirkungen zu verstehen. Es thematisiert Widerstand und mangelnde Motivation und instruiert zu einer angemessenen Aktivierung der Stellensuchenden. Dazu nutzt es die Konzepte und Methoden der Motivierenden Gesprächsführung nach Miller & Rollnick und Konzepte aus der Sozialen Arbeit mit Pflichklientschaft nach Klug & Zobrist, die ich an einem Tag im Modul 2.2 unterrichte.